Walkthrough
R 2.0.0
Beschreibung
Neben dem Erkennen von potenziellen Fehlern kann beim Walkthrough die Konformität mit einzuhaltenden Standards und den umzusetzenden Spezifikationen bewertet werden. Ebenso können Verbesserungen sowie alternative Umsetzungen diskutiert werden. Ideenaustausch über Verfahren oder Stilvariationen sind weitere "Nebeneffekte" und können als zusätzliche Qualifikation der Teilnehmer gesehen werden. Die Ergebnisse des Walkthrough sollen nach Möglichkeit im Konsens erzielt werden.
Schwerpunkt des Walkthrough bildet die Sitzung, die üblicherweise vom Autor des Arbeitsergebnisses geleitet wird. Die Ergebnisse sind aufzuschreiben. Formale Protokolle oder zusammenfassende Berichte der Reviewergebnisse sind nicht zwingend anzufertigen. Die Verwendung von Checklisten ist ebenso optional. Die individuelle Vorbereitung hat im Vergleich zum technischen Review und zur Inspektion den geringsten Umfang, es kann sogar ganz darauf verzichtet werden.
In der Reviewsitzung werden typische Benutzungssituationen, auch Szenarien genannt, ablauforientiert durchgespielt. Simulationen oder Probeläufe von Programmteilen "im Trockenen" (Dry Runs) sind ebenfalls möglich. Es können auch einzelnen Testfälle nachgespielt werden. Die Reviewer versuchen durch spontane Fragen, mögliche Fehler und Probleme aufzudecken.
Für die Nacharbeit ist der Autor verantwortlich, eine Kontrolle findet meist nicht statt.
Mehrwert
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Ad-hoc-/Szenarien-basiertes Review welches keinem vorgeschriebenen Prozess folgt. Fokus liegt auf der Review-Sitzung
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Erkennung potenzieller Fehler(-zustände), Know-How Transfer
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Gegenseitiges Lernen und Austauschen unter KollegInnen
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Protokolle potenzieller Fehlerzustände und Reviewberichte werden erstellt
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Kann in der Praxis von recht informell bis hin zu sehr formal variieren
Prüfobjekte
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Anforderung
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Komponenten / Units / Module / Klasse
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Code und Datenstrukturen
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Datenbankmodule
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Scripte (Shell- / Datenbank-)
Erforderliche Aktivitäten zur Umsetzung
Unter folgendem Link finden Sie die Planungs-Checkliste für diverse Reviewarten: Reifegradbestimmung & Entscheidungshilfen → Review
Kritische Erfolgsfaktoren
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Definition von klaren Zielen
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Auswahl von geeigneten Personen
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Konstruktive Kritikfähigkeit (gefundene Fehler werden objektiv zur Sprache gebracht und positiv aufgenommen)
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Psychologische Aspekte (insbesondere Sicherstellung einer positiven Erfahrung für den Autor)
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Existenz einer Kultur von Lernen und Prozessverbesserung
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Für die Nacharbeit ist der Autor verantwortlich, eine Kontrolle findet meist nicht statt.
Quellen
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Abbildungen Anwendungsbeispiel: FLATICON, Freepik Company S.L. Autor*in: juicy_fish, abgerufen am 27.11.2024
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ISTQB Glossary Walkthrough, abgerufen am 01.02.2024