Artefakt/Arbeitsergebnis
R 2.0.0
Beschreibung
Der Begriff „Artefakt“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Handwerk“ bzw. „das Gemachte“. Es ist damit ein Gegenstand, der von Menschen erzeugt wird.
"In der Softwareentwicklung bezeichnet ein Software-Artefakt ein Element, das während des Entwicklungsprozesses produziert wurde. Das kann ein Datenmodell, ein Prototyp, ein Workflow-Diagramm, ein Designdokument oder ein Setup-Script sein. Einige Software-Artefakte sind sogar während des Entwicklungsprozesses erforderlich, weswegen sie für alle Stakeholder zugänglich gespeichert werden müssen.
Der Begriff „Artefakt“ wird normalerweise in geschichtlichen Kontexten verwendet und bezieht sich auf Erfindungen der Menschheit. In den meisten Fällen sind Artefakte von wissenschaftlichem Interesse und werden genutzt, um Rückschlüsse auf die Lebenswirklichkeit in der Vergangenheit zu ziehen. Software-Artefakte ähneln in ihrem Zweck den historischen Artefakten, da sie Entwicklern dabei helfen, ihre Schritte während der Entwicklung eines Softwareprodukts zurückzuverfolgen. Daher fungieren Sie als Karte, die den Softwareentwicklungsprozess beschreiben." Quelle 5, LeanIX
Beispiele für Artefakte/Arbeitsergebnisse
Arbeitsergebnis | Zweck: Das Arbeitsergebnis spezifiziert / liefert |
---|---|
Individuelle Anforderung |
Eine einzelne Anforderung, typischerweise in Textform |
User Story |
Eine Benutzer- oder Geschäftsanforderung bestehend aus einem Satz in der Alltags- oder Geschäftssprache, welche die von einem Benutzer benötigte Funktionalität, ihre Begründung und die nicht-funktionalen Kriterien erfasst, und auch Abnahmekriterien enthält. |
Use Case |
Eine Systemfunktion aus der Perspektive eines Akteurs oder Nutzers |
Grafisches Modell |
Verschiedene Aspekte, zum Beispiel Kontext, Funktion, Verhalten |
Aufgabenbeschreibung |
Eine Aufgabe, die ein System ausführen soll |
Beschreibung externer Schnittstellen |
Der Informationsaustausch zwischen einem System und einem Akteur im Systemkontext |
Epic |
Eine umfangreiche User-Story, die im definierten Umfang nicht in einer einzigen Iteration ausgeliefert werden kann, oder groß genug ist, um in kleinere User-Stories zerlegt zu werden. |
Feature |
Liefert in der Regel eine neue/besondere Funktion, |
System-, Geschäfts-, Stakeholder- oder Benutzeranforderungen |
Ein umfassendes Anforderungsdokument |
Produkt- und Sprint-Backlog |
Eine Liste von Arbeitsaufgaben, einschließlich Anforderungen |
Story Map |
Eine visuelle Anordnung von User Storys |
Exposé |
Ein konzeptionelles Bild eines zukünftigen Systems |
Glossar |
Eindeutige und vereinbarte gemeinsame Terminologie |
Textnotiz oder grafische Skizze |
Ein Memo für Kommunikation und Verständnis |
Prototyp |
Eine Spezifikation durch Beispiele, insbesondere zum Verständnis, Verhandeln und Validieren von Anforderungen |
Testfall |
Eine Menge von Vorbedingungen, Eingaben, Aktionen (falls anwendbar), erwarteten Ergebnissen und Nachbedingungen, welche auf Basis von Testbedingungen entwickelt wurden. |
Testsuite |
Eine Menge von Testskripten oder Testabläufen, die in einem bestimmten Testlauf ausgeführt werden sollen. |
Fehlerbericht |
Die Dokumentation des Auftretens, der Art und des Status eines Fehlerzustands. |
Testbericht |
Die zusammenfassende Dokumentation von Testaktivitäten und -ergebnissen. |
Testkonzept |
Die Dokumentation der Testziele sowie der Maßnahmen und Zeitplanung, um diese zu erreichen, zum Zweck der Koordination von Testaktivitäten. |
Quellen
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A. Spillner, T. Linz - Basiswissen Softwaretest, 7. Auflage, 2024
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BVA, CC GroßPM, Glossar, abgerufen am 09.02.2024
-
Handbuch des CPRE Certified Professional for Requirements Engineering, Foundation Level - Version 1.2.0, abgerufen am 21.11.2024
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t2informatik GmbH. Artefakt, abgerufen am 22.02.2024
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LeanIX, Was ist ein Softwareartefakt?, abgerufen am 22.02.2024